Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Häftlingsjacke

Häftlingsjacke - Zurückgelassen im Kuhstall

Diese Häftlingsjacke erhielt die Gedenkstätte vor kurzem als Schenkung von Eckhard Zowe aus Beetz, einem Ortsteil von Kremmen. Die Jacke wurde Ende April 1945 auf dem Hof der Familie Zowe in Beetz von einem Häftling zurückgelassen.

Otto Zowe, der Vater von Eckhard Zowe, war damals 18 Jahre alt. Er erinnerte sich später, dass die Leute schon früh erzählt hatten „Das KZ ist unterwegs“. Nachmittags habe dann ein großer KZ-Trupp auf dem Hof Halt gemacht. SS-Männer beschlagnahmten zwei Scheunen und quartierten dort jeweils eine Hundertschaft Häftlinge ein. Zowe erinnerte sich weiter, dass die Häftlinge nur leicht bekleidet waren und keine Decken bei sich trugen. Sein Vater, der Bauer, habe Kartoffeln an die Häftlinge verteilt.

Unter den Männern in SS-Uniform seien auch Häftlinge gewesen. Einer habe dem Vater erzählt: „Gestern noch hatte ich Häftlingskleidung an. Ich musste heute früh nun die SS-Uniform anziehen.“ Er sei ein Blockältester aus dem Lager. Diese Häftlinge in SS-Uniform schliefen im Kuhstall, wo es warm war. Die tatsächlichen SS-Männer waren im Bauernhaus untergebracht. Früh am nächsten Morgen ging es weiter. „Zurück blieb im Kuhstall an einem Haken hängend eine Häftlingsjacke."

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