Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Veranstaltungen

Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Buchvorstellung mit Janine Fubel

20. Januar 2026 – 19:00 Uhr

Grußwort: Prof. Dr. Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten 
Buchpräsentation: Dr. Janine Fubel, Hagen 
Moderation: Prof. Dr. Claudia Bruns, Berlin

Zu den Merkmalen des Kriegsendes 1945 in Deutschland gehörte eine regional befehligte und lokal organisierte Evakuierungspolitik. Während das NS-Regime die deutsche Bevölkerung sich selbst überließ, sollten die Gefangenen der Konzentrationslager weiter in das Reichsinnere deportiert oder noch vor Ort ermordet werden, sobald sich alliierte Einheiten näherten. Als die Rote Armee im Januar 1945 an die Oder vorrückte, drohten erste Außenstandorte Sachsenhausens in die Nähe der Kriegshandlungen zu geraten.

In ihrer Studie Krieg, Bewegung und extreme Gewalt. Die Auflösung des Konzentrationslagers Sachsenhausen 1945 (2025) untersucht Janine Fubel die letzten Monate eines der zentralen deutschen Konzentrationslagerkomplexe. Sie zeigt, wie die Lagerkommandantur bereits zu diesem Zeitpunkt Evakuierungsmaßnahmen ergriff, bevor im April mit den Todesmärschen die endgültige Auflösung einsetzte. Lagerpersonal, SS und Polizei, aber auch die lokale Bevölkerung setzten einen brutalen Räumungsprozess in Gang, der bis in die ersten Maitage andauerte und noch Tausende Opfer forderte.

Janine Fubel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrgebiet Public History des Historischen Instituts an der FernUniversität in Hagen. Sie studierte Kulturwissenschaft und Gender Studies in Berlin und New York. Zu ihren Veröffentlichungen gehört das Themenheft Der Zweite Weltkrieg als Evakuierungskrieg. Praktiken der Deportation, Räumung und Zerstörung im militärischen Rückzug (2022, Mithg.) und der Sammelband Space in Holocaust-Research. A Transdisciplinary Approach to Spatial Thinking (2024, Mithg.). Mit der vorliegenden Studie wurde sie an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert.
Claudia Bruns ist Professorin am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.

 

 

Veranstaltungsort

Topographie des Terrors, Auditorium 
Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg

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