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MONTAGASDEBATTE: Radikalität, Terrorismus und Erlösungshoffnungen in Zeitgeschichte und Gegenwart

12. Januar 2026 – 18:00 Uhr

Die MONTAGSDEBATTE des Netzwerks Zeitgeschichte widmet sich der Frage, ob die zunehmende Radikalisierung, die wir derzeit erleben, auch auf religiösen und weltlichen Erlösungshoffnungen beruht. Im Anschluss an einen einführenden Impulsvortrag der niederländischen Zeithistorikerin Beatrice de Graaf von der Universität Utrecht folgt ein Gespräch mit Frank Bösch, Direktor des Leibniz-Instituts für Zeithistorische Forschung Potsdam.

Nicht nur Islamisten, auch Rechtsextremisten verwenden in zunehmendem Maße religiöse Muster, Symbole und Praktiken. Sie nutzen diese zur Anwerbung, Legitimierung und Verherrlichung von politischer Gewalt in Europa, den USA und Russland. Radikale Erlösungshoffnungen treten auch zunehmend in den Führungen politischer Parteien auf: Trump wird von Evangelikalen als biblischer ‚König Kyros‘ gesehen, Orban stellt sich als ‚Verteidiger des Christentums‘ dar, Putin wirft sich gar als ‚Katechon‘ auf und Vox-Anführer Abascal sieht sich als neuer Kreuzfahrer gegen den Islam. Was sind die Ursachen für diese Rückkehr radikaler Erlösungshoffnungen und wie könne wir darauf reagieren?

Beatrice de Graaf ist eine der bekanntesten Expertinnen für die Geschichte der internationalen Sicherheit und Beziehungen. In ihrem Buch „The Radical Redemption Model“ (2025) analysiert sie, wie religiöse Erlösungsnarrative persönliche und gruppengebundene Radikalisierungen und Terrorismus befördern. Der an der Universität Potsdam lehrende Historiker Frank Bösch hat zuletzt das Buch „Deals mit Diktaturen“ zum Umgang mit Autokratien veröffentlicht.

Die Veranstaltungen werden aufgezeichnet und später auf dem Portal L.I.S.A. der Gerda Henkel Stiftung abrufbar sein.
 

Veranstaltungsort

Humboldt-Universität zu Berlin
Hörsaal 2094, Hauptgebäude, 1. OG
Unter den Linden 6
10117 Berlin

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