Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Von der Erinnerung zum Monument

Die Entstehungsgeschichte der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen

Die Gedenkstätte Sachsenhausen gehört neben Buchenwald und Ravensbrück zu den großen, in den fünfziger Jahren in der DDR mit Spenden der Bevölkerung gebauten Stätten des Gedenkens an die Opfer des NS-Systems. Sie ist mit dem Untergang der DDR selbst zu einem Denkmal geworden, zu einem Denkmal des staatlich ritualisierten Antifaschismus. So gilt es für die Mitarbeiter der Gedenkstätte im Prozess der Neukonzeptionierung ihrer Museumsarbeit, das ursprüngliche Denkmal zum Vorschein zu bringen und wieder zum Ausgangspunkt des historischen Erinnerns und Gedenkens zu machen. Diesem Anliegen dient das Forschungsprojekt zur Geschichte der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte, die zugleich Gegenstand einer neuen Dauerausstellung werden wird.

Die Publikation verfolgt die Geschichte der Gedenkstätte von den ersten Tagen der Befreiung des Konzentrationslagers im April 1945 bis zu ihrer Einweihung im April 1961, wenige Monate vor dem Mauerbau. Die Anlage befindet sich auf den historischen Relikten des Lagers, und ihre Ausformung orientiert sich an den Äußerungen der ehemaligen kommunistischen Häftlinge, die auf Erhaltung und Rekonstruktion der historischen Gebäude und Stätten ihres Leidens drängten. Da sie aber zugleich auf einer Sinngebung ihres Leidens durch eine monumentale architektonisch-künstlerische Gestaltung der Gedenkstätte beharrten, gehen die gestalterischen Absichten der Architekten und die Bedürfnisse der ehemaligen Häftlinge schließlich in eins, und die Gedenkstätte Sachsenhausen mündete in eine ornamentale Fassung der historischen Relikte des ehemaligen Lagerdreiecks.

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