Die Gedenkstätte bietet mehrtägige Seminare und Projekte zur Geschichte des Konzentrationslagers Sachsenhausen oder des Sowjetischen Speziallagers an. Maßgebend sind dabei die Bedürfnisse und Interessen der Teilnehmer:innen. Sie entwickeln eigene Fragen an die Geschichte und gehen diesen gemeinsam nach. Abwechslungsreiche Methoden geben Raum für Recherche, Diskussionen und Reflexionen.
Methoden aus der Kultur-, Medien- und Gedenkstättenpädagogik ermöglichen eine besondere Form der eigenständigen und reflektierenden Auseinandersetzung mit dem historischen Ort und seiner Geschichte. Für kultur- und medienpädagogische Seminare sollten mindestens vier volle Tage eingeplant werden. Es ist kein Vorwissen nötig, Techniken werden im Seminar vermittelt.
Mehrtägige Seminare können aus den folgenden Bausteinen zusammengesetzt werden:
- Einführung: Das Konzentrationslager Sachsenhausen im Kontext der NS-Geschichte
- Einführung: Zeugnisse und Quellen aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen
- Führung durch die Gedenkstätte Sachsenhausen
- Workshops mit thematischem Schwerpunkt
- Besuch des Gedenkortes KZ-Außenlager Klinkerwerk
- Radtour: Das Konzentrationslager Sachsenhausen und die Stadt Oranienburg
- Zusatzmodul: Und wenn ich nichts fühle…? Erinnern und Gedenken heute
- Gestaltung einer Gedenkzeremonie
- Exkursion nach Berlin: Gedenkzeichen im Stadtbild
Medienpädagogische Seminare – „History Maps Online“
Die räumliche Dimension der Geschichte des KZ Sachsenhausen steht im Mittelpunkt des Seminars history.maps.online. Die Teilnehmer:innen beschäftigen sich mithilfe von Materialien und Ausstellungen mit verschiedenen Aspekten der Geschichte des KZ Sachsenhausen. Ihre Ergebnisse präsentieren sie in einer digitalen Karte auf einem Weblog.
Die geografische Verortung von Biografien von Verfolgten, Arbeitskommandos der Häftlinge und Außenlager des KZ Sachsenhausen in einer multimedialen Karte verdeutlicht, dass die Geschichte des KZ Sachsenhausen nicht auf das Gelände der heutigen Gedenkstätte beschränkt ist, sondern weit darüber hinaus nach Deutschland und ganz Europa reicht. Im Verlauf des Seminars lernen die Teilnehmer:innen, wie sie Texte, Fotos, Videos oder Sounds nutzen können, um Geschichte anschaulich und quellenbasiert zu erzählen.
Kulturpädagogische Seminare – „Kunst, Raum, Erinnerung“
Während des Gedenkstättenbesuchs entstehen Emotionen, sinnliche Wahrnehmungen und Eindrücke, die oftmals kaum sprachlich formuliert werden können. In diesem Seminar drücken die Teilnehmer:innen ihre Gedanken mit künstlerischen Mitteln aus und reflektieren gemeinsam über ihre persönliche Auseinandersetzung mit dem Ort und seiner Geschichte.
Beispielsweise können Comics, analoge Fotos mit selbst gebauten Lochbildkameras, Ton-Collagen, eigene Texte oder Skulpturen entstehen. So können Eindrücke und Emotionen auch über sprachliche Barrieren hinweg vermittelt und zur Diskussion gestellt werden.
Geschichte vor Ort erforschen – Projektwoche zu einem Außenlager des KZ Sachsenhausen
In den 1940er Jahren wurden in Berlin und Brandenburg zahlreiche kleinere und größere Außenlager und Außenkommandos des KZ Sachsenhausen errichtet, in denen KZ-Häftlinge für die SS oder für Privatunternehmen Zwangsarbeit leisten mussten. Über viele dieser Lager ist bis heute wenig bekannt. Wir wollen Jugendliche dazu ermutigen, diese Geschichte „vor ihrer Haustür“ zu erkunden.
Im Rahmen einer Projektwoche oder unterrichtsbegleitender Workshops unterstützen wir selbstständige Recherchen. Die eigenen Nachforschungen werden durch eine Einführung in die Themen Zwangsarbeit und KZ-Außenlager im Nationalsozialismus vorbereitet. Recherchen in der Gedenkstätte Sachsenhausen, Hinweise zur Nutzung anderer Archive und Gespräche mit Expertinnen und Experten können Teil des Projektes sein. Als Ergebnis kann beispielsweise eine öffentliche Präsentation, ein Zeitungsartikel, ein Gedenkzeichen oder eine Webseite entstehen.
In dem Projekt überLAGERt des Landesjugendring Brandenburg finden Sie Beispiele für die Erforschung von Außenlagern und Außenkommandos der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück.