Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

seit 1993 Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Neuanfang nach der Deutschen Einheit

Als Folge der politischen Wende der DDR und der Herstellung der politischen Einheit Deutschlands ist die Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen seit 1993 Teil der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, einer gemeinsam vom Land Brandenburg und dem Bund finanzierten Stiftung öffentlichen Rechts. Als Außenstelle ist der Gedenkstätte Sachsenhausen die Gedenkstätte Todesmarsches im Belower Wald bei Wittstock angeschlossen. Hier hatten 18.000 Häftlinge, die von der SS in Todesmärschen in Richtung Schwerin getrieben wurden, Ende April/Anfang Mai 1945 mehrere Tage gelagert.

 

Sanierung und Neugestaltung

Die originalen Gebäude und Relikte des Konzentrationslagers sind „Garanten der Erinnerung”. Unmittelbar nach Gründung der Stiftung wurde mit einer umfassenden Sanierung und Neugestaltung begonnen, bei der ein Schwerpunkt auf den Erhalt historischer Gebäude aus der Zeit des Nationalsozialismus gelegt wurde. Die in der DDR vorgenommenen Überformungen der historischen Topographie wurden in den letzten Jahren teilweise rückgängig gemacht. Die verschiedenen historischen Schichten erfuhren eine Neubewertung. Für die Umsetzung zentraler Sanierungsprojekte werden Mittel aus einem Sonderinvestitionsprogramm des Bundes bereitgestellt.

 

Dezentales Konzept

Die Gestaltung der Gedenkstätte Sachsenhausen folgt einem dezentralen Gesamtkonzept, das dem Besucher die Geschichte an den authentischen Orten erfahrbar machen soll. In 13 Ausstellungen wird die konkrete Geschichte des jeweiligen historischen Ortes als Leitidee mit einer darüber hinaus weisenden thematischen Darstellung verknüpft. Die inhaltlichen Schwerpunkte reichen von der Geschichte des KZ Oranienburg, verschiedenen Aspekten der Geschichte des KZ Sachsenhausen über das sowjetische Speziallager bis hin zur Geschichte der Gedenkstätte selbst. Neben den Einzelschicksalen und Erinnerungen der Verfolgten widmen sich drei Ausstellungen explizit den SS-Tätern. Ergänzt wird dieses Konzept mit temporären Ausstellungen im Neuen Museum. Hinzu kommen Werkstattausstellungen, die Neuerwerbungen aus dem Depot und dem Archiv präsentieren.

 

Modernes zeithistorisches Museum mit besonderen Aufgaben

Die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen versteht sich als Gedenk- und Lernort sowie als modernes zeithistorisches Museum. Dessen klassisches Aufgabenspektrum, zu dem das Sammeln und Bewahren  der historischen Zeugnisse und Relikte ebenso gehört wie die wissenschaftliche Forschung, wird um die humänitären Betreuung von Überlebenden und Angehörigen sowie um den besonderen Stellenwert der historisch-politischen Bildung erweitert.