Unsere Workshops ermöglichen eine vertiefende, methodisch abwechslungsreiche und kompetenzorientierte Beschäftigung mit dem historischen Ort und seiner Geschichte. Sie beinhalten jeweils eine Überblicksführung, die selbstständige Auseinandersetzung mit ausgewählten Themenbereichen sowie eine abschließende Ergebnissicherung.
Selbstgestalteter Rundgang durch die Gedenkstätte Sachsenhausen
Der Workshop beginnt mit aktivierenden Übungen, die Grundlagenwissen vermitteln und die Teilnehmer:innen auf die eigenständige Recherche in den Ausstellungen einstimmen.
In Arbeitsgruppen erschließen sich die Teilnehmer:innen in den Ausstellungen selbst verschiedene Aspekte des Alltags von Häftlingen im KZ Sachsenhausen: Ernährung, Leben in der Baracke, Zwangsarbeit sowie medizinische Versorgung. Sie erhalten Handouts, die ihnen dabei helfen, sich im Gelände sowie in den Ausstellungen zurechtzufinden.
Bei dem anschließenden gemeinsamen Rundgang präsentieren sich die Teilnehmer:innen gegenseitig selbstgewählte Ausstellungsstücke, Häftlingsbiografien und Informationen zur Geschichte des Ortes.
Ab 9. Klasse und für Erwachsenengruppen geeignet | 4 Stunden
Alltag und Haft im KZ Sachsenhausen
Der Workshop ermöglicht einen niedrigschwelligen Einstieg in die Geschichte des KZ Sachsenhausen. Der inhaltliche Fokus liegt auf dem Alltag der Häftlinge im Lager. Der Workshop ist kommunikativ und dialogisch aufgebaut und bietet viel Raum für Diskussionen. Er regt die Schüler:innen an, sich mit ihren eigenen Interessen, Gedanken und Assoziationen aktiv einzubringen. Das Format schafft Möglichkeiten zur Partizipation ohne Leistungsdruck.
Abwechslungsreiche Methoden und offene Arbeitsaufträge ermöglichen es den Schüler:innen, einen individuellen Zugang zum Thema zu finden und sich unabhängig von ihren diversen Fähigkeiten, Kompetenzen, Voraussetzungen und Hintergründen einzubringen. Die Textmaterialien haben einen geringen Umfang und sind leicht verständlich formuliert.
Ab 9. Klasse | 4 Stunden
Was Quellen erzählen – Kompetenzorientierte Workshops
Forschendes Lernen mit Quellen steht bei den kompetenzorientierten Workshops im Zentrum. Ausgehend von der Zeichnung eines KZ-Häftlings, eines archäologischen Fundstücks oder einer historischen Fotografie entwickeln die Teilnehmenden eigene Fragen und Thesen, denen sie im Verlauf des Workshops quellenkritisch nachgehen. So erhalten sie einen Einblick in verschiedene Aspekte der Lagergeschichte.
Folgende kompetenzorientierte Workshops stehen zur Auswahl:
Archäologische Fundstücke – Eine Spurensuche zu Existenzbedingungen im KZ Sachsenhausen | ab 9. Klasse | 5 Stunden
Häftlingszeichnungen – Alltag und Lebensbedingungen im KZ Sachsenhausen | ab 9. Klasse | 5 Stunden
Fotos als Beweis? – Eine fotohistorische Annäherung an das KZ Sachsenhausen | ab 10. Klasse | 6 Stunden
Workshops zu Biografien und Verfolgungsgründen
Workshops zu Biografien oder einzelnen Häftlingsgruppen verbinden eine empathische Annäherung an die Lebenswege ehemaliger Häftlinge mit einem kritischen Blick auf die jeweiligen Verfolgungsgründe. Anhand von Erinnerungsberichten, Interviews und Fotografien, aber auch von Täterdokumenten lernen die Teilnehmenden unterschiedliche Perspektiven der Betroffenen kennen und ordnen diese in den Kontext der Verfolgung im System der Konzentrations- und Vernichtungslager ein. Die biografischen Workshops thematisieren zudem die lebenslangen Folgen der Haft, den gesellschaftlichen Umgang mit den Verbrechen sowie bis heute bestehende Diskriminierungen.
Folgende biografische Workshops stehen zur Auswahl:
Häftlinge des Konzentrationslager Sachsenhausen – Lebenswege und Verfolgungsgründe | ab 9. Klasse | 6 Stunden
Jüdische Häftlinge im Konzentrationslager Sachsenhausen | ab 9. Klasse | 5 Stunden
Sinti und Roma im Konzentrationslager Sachsenhausen | ab 9. Klasse | 6 Stunden
Zwischen Kolonialismus und Nationalsozialismus – Mohamed Husen im KZ Sachsenhausen | ab 11. Klasse/Sek II | 6 Stunden
Workshops mit thematischem Schwerpunkt
Die Teilnehmenden erhalten einen vertieften Einblick in eine historische Fragestellung und entwickeln einen eigenen Standpunkt. Nach einer thematischen Führung bearbeiten Kleingruppen mithilfe von Materialien und Ausstellungen einzelne Aspekte des Themas. Abschließend tragen sie die Ergebnisse zusammen und diskutieren.
Folgende thematische Workshops stehen zur Auswahl:
Medizin und Verbrechen im KZ Sachsenhausen | ab 10. Klasse | auch für Berufsschulen sowie Medizin- und Pflegeberufe | 6 Stunden
Die Stadt und das Lager – Beziehungen zwischen Oranienburg und dem KZ Sachsenhausen | ab 9. Klasse | 5 Stunden
Die Täter des KZ Sachsenhausen | ab 10. Klasse | auch für Angehörige von Polizei, Justiz oder Verwaltung | 6 Stunden
Das Sowjetische Speziallager Nr.7/ Nr.1 | ab 9. Klasse | 5 Stunden
Im Netz der sowjetischen Repression: Das Speziallager Sachsenhausen mit einer Lern-App entdecken
Im Workshop erforschen Schüler*innen die Geschichte von Speziallager-Häftlingen mit einer Lern-App. Die Jugendlichen erkunden den historischen Ort mit Hilfe von Tablets. Sie lernen anhand von verschiedenen Quellen wie Objekten, Fotografien und Dokumenten zusätzlich eine weitere Haftstätte im Netz der sowjetischen Repression nach 1945 kennen. Am Ende des Workshops diskutieren die Teilnehmer*innen, ob eine Straße den Namen des Häftlings tragen soll, mit dessen Biografie sie sich beschäftigt haben.
Bitte beachten Sie: Unsere Ausstellung Sowjetisches Speziallager Nr. 7 / Nr. 1 ist von Mitte Oktober bis voraussichtlich Dezember 2024 aus technischen Gründen geschlossen. In dieser Zeit kann der Workshop daher leider nicht angeboten werden.
Ab 9. Klasse | 5 Stunden
MusikMachtGeschichte – musikalische Workshops zum Thema Musik im Konzentrationslager
Für Jugendliche ab 14 Jahren und junge Erwachsene | 3 bis 4 Tage
Ziel der mehrtägigen Workshops ist, dass die Teilnehmenden eigene Zugänge, Perspektiven und Fragestellungen zum Thema entwickeln. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. Im ersten Teil erarbeiten die Gruppen/Klassen mit historischen Quellen Biografien von inhaftieren Musikern oder die Geschichte von bestimmten Musikensembles bzw. Chören im Lager.
Im zweiten Teil reflektieren die Gruppen ihre Erfahrungen, indem sie unter professioneller Anleitung mit einem mobilen Musikstudio ein eigenes Musikstück produzieren, einen überlieferten Song neu interpretieren oder ganz freie und experimentelle Sounds entwickeln. Die Form wird ihnen selbst überlassen: Sie können selbst Sounds und Melodien einspielen, eigene Texte schreiben und vertonen oder Instrumente in die Hand nehmen. Ebenso können sie Sounds im Gelände der Gedenkstätte sammeln, Quellen vertonen oder historisches Soundmaterial neu samplen.
Die Workshops werden in Kooperation mit dem musikpädagogischen Projekt „Blockbox“ der Hans-Werner-Henze Musikschule Marzahn-Hellersdorf (Berlin) durchgeführt.
Die Kosten für die Anreise, Übernachtung und Verpflegung können übernommen werden. Die Workshops finden in der Gedenkstätte Sachsenhausen und in der nahe gelegenen Internationalen Jugendbegegnungsstätte „Haus Szczypiorski“ (DJH) statt.
In unserem Info-Flyer (pdf) finden Sie die buchbaren Workshop-Termine.
Die Workshops findem im Rahmen des Projekts MusikMachtGeschichte statt, das von der Stiftung EVZ und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Rahmen des Programms JUGEND erinnert vor Ort & engagiert gefördert wird.