Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Depot

Im Februar 2018  wurde das neue Depot der Gedenkstätte Sachsenhausen eröffnet. Hier wird das museale Sammlungsgut der Gedenkstätte unter modernen konservatorischen Bedingungen aufbewahrt. Mit den materiellen Zeugnissen der verschiedenen Nutzungsperioden von Sachsenhausen bildet das Depot die Schatzkammer der Gedenkstätte. Die Sammlung umfasst rund 35.000 Objekte. Dazu gehören beispielsweise 50 historische Möbel und 100 gerahmte Gemälde, zahlreiche Nachlässe ehemaliger Häftlinge, Stoffstücke mit Häftlingsnummern aus dem Konzentrationslager, winzige, selbst hergestellte Erinnerungsstücke aus dem sowjetischen Speziallager und großformatigen Plastiken aus dem Widerstandmuseum der DDR-Gedenkstätte.

Geschichte

Die Entstehung der Sammlungen der heutigen Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen geht in die späten 1950er Jahren zurück. Veranlasst durch den Aufruf des Kuratoriums zum Aufbau nationaler Gedenkstätten in Buchenwald, Sachsenhausen und Ravensbrück im Mai 1955, wurde damit begonnen, eine Sammlung für die zu gründende Nationale Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen zusammen zu tragen. Ein wesentlicher Teil davon wurde seit der Eröffnung der Gedenkstätte im April 1961 im sogenannten Lagermuseum gezeigt.

Sämtliche Objekte (Schriftgut, 3D-Objekte, Fotos), die vor allem Überlebende und Angehörige zur Verfügung stellten, wurden seit 1961 erfasst und zusammen aufbewahrt. Angaben zur Provenienz, zur Legende und Herstellung wurden dabei leider oft nicht festgehalten. Alle Originale, Schriftgut, Kunstwerke und 3D-Gegenstände, lagerten in einem eigens eingerichteten Depot. Die konservatorischen Bedingungen waren dort jedoch völlig unzureichend, sodass die Sammlung sich in einem äußerst desolaten Zustand befand.

Mit Gründung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten 1993 erfolgte die Sicherung der Sammlung in einem ehemaligen Kinoraum der Gedenkstätte auf dem historischen Gelände des Industriehofes des KZ Sachsenhausen. Diese als Provisorium geplante Unterbringung unter völlig beengten Verhältnissen endete im Oktober 2017 mit dem Umzug der Sammlung in den sogenannten Mittelbau II. Das 1941 errichtete Gebäude des ehemaligen Industriehofes wurde zu einem modernen Depot für die Sammlungen (Depot und Archiv) der Gedenkstätte ausgebaut. Die neuen Sammlungsräume haben eine Fläche von rund 1.200 m², so dass die Objekte jetzt nach Materialität getrennt aufbewahrt werden können. Für besonders sensible Objekte stehen auch klimatisierte Bereiche zur Verfügung.

Bestände

Neben dem physischen Erhalt der Exponate und der Dokumentation der jeweiligen Objektgeschichte liegt der Fokus seit dem Jahr 2001 vor allem auf der Inventarisierung der Sammlung in einem modernen, digitalen Datenbanksystem, ein Prozess, der bis heute andauert und dessen langfristiges Ziel die komplette Digitalisierung der Sammlung ist.

Der Depotbestand der Gedenkstätte konnten seit Gründung der Stiftung 1993 stark erweitert werden und umfasst heute mehr als 35.000 Objekte, vor allem aus der KZ-Zeit und der Zeit nach 1945. Ein Großteil davon ist elektronisch erfasst. Unter den gegenständliche Zeugnissen des Konzentrationslagers, des Speziallagers und der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte befinden sich Objekte von unterschiedlicher Materialität wie Häftlingskleidung, selbst gefertigte Gebrauchsgegenstände aus den Lagern, Fundstücke, Mobiliar und Kunstwerke. Von besonderem Wert sind die zahlreichen Nachlässe von ehemaligen Häftlingen, die sie selbst oder ihre Angehörigen der Gedenkstätte anvertraut haben.

Das Depot der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen verfügt über Sammlungsbestände zu den folgenden Bereichen:

  • Konzentrationslager Oranienburg (1933-1934)
  • Konzentrationslager Sachsenhausen und Außenlager (1936-1945)
  • Todesmarsch (April/Mai 1945)
  • Sowjetisches Speziallager Nr.7/Nr. 1 (1945-1950)
  • Nachnutzung des Geländes durch Kasernierte Volkspolizei und Nationale Volksarmee (1950-1990)
  • Nationale Mahn-und Gedenkstätte Sachsenhausen/DDR (1961-1993)
  • Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (seit Gründung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten 1993)