Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Zur Vor- und Nachbereitung des Gedenkstättenbesuchs

Vor dem Besuch

Mit der WebApp „Dingen auf der Spur“ bieten wir Schüler:innen und anderen Lerngruppen eine erste und leichte Annäherung an die KZ-Geschichte anhand historischer Objekte. Die WebApp ist wie eine Webseite kostenfrei benutzbar und online zugänglich.

Link zur WebApp „Dingen auf der Spur“

Mit der App können Objektgeschichten interaktiv am Smartphone, Tablet oder PC erkundet werden. Die Geschichten bieten spannende Einblicke in die lagerzeitliche Bedeutung der Gegenstände, das Leben des:der Objektbesitzer:in oder die Hintergründe der Überlieferung. So wird eine individuelle und interessengeleitete Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen aus der Lagergeschichte angeregt.

Ein Tutorial für Lehrkräfte und Multiplikator:innen fasst die wichtigsten Funktionen von „Dingen auf der Spur“ kurz zusammen, inklusive einem Gestaltungsvorschlag einer Schulstunde mit der WebApp.

Download Tutorial (pdf 2,56 MB)

Grundlegende Empfehlungen

An Gedenkstättenbesuche richten sich viele Erwartungen. Für eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der herausfordernden und vielschichtigen Geschichte des Ortes bedarf es einer angemessenen Vorbereitung.

Bitte planen Sie mindestens ein vorbereitendes Gespräch mit den Teilnehmer:innen über den Charakter und die Aufgaben einer Gedenkstätte sowie die eigenen Erwartungen in Bezug auf den Besuch ein.

Der Besuch sollte auf freiwilliger Basis stattfinden. Beziehen Sie Ihre Schüler:innen daher in die Entscheidung für den Besuch mit ein. Die Gedenkstätte ist ein Ort des Gedenkens und ein Friedhof, zugleich aber auch ein Lernort. Erwartungen an die Emotionalität von Jugendlichen sollten daher nicht eingefordert werden.

Zudem empfehlen wir, die Gedenkstätte erst nach dem Unterrichtseinstieg in den Themenbereich Nationalsozialismus in der 9. oder 10. Klasse oder zur Vertiefung in der Sekundarstufe II zu besuchen. Erste Grundkenntnisse bzw. vorhandenes Wissen können helfen, neue Informationen und emotionale Eindrücke einzuordnen und eigene Fragen an die Geschichte zu entwickeln.

Für die Vorbereitung von Lehrer:innen auf die Besonderheiten von Gedenkstättenbesuchen empfehlen wir die Handreichung der historisch-politischen Bildnerin Sarah Rehberg: Gedenkstättenfahrten aus gedenkstättenpädagogischer Sicht. Darin thematisiert sie u.a. das pädagogische Selbstverständnis von NS-Gedenkstätten sowie das Verhältnis zwischen Guide und Lehrkraft.

YouTube-Videos zur Geschichte des Ortes

In der 15-teiligen YouTube-Miniserie „Perspektiven auf die Geschichte des Konzentrationslagers Sachsenhausen“ stellen Guides Orte und Objekte in der Gedenkstätte und in der Stadt Oranienburg vor.

Die deutschsprachigen Videos haben eine Länge von rund zwei bis fünf Minuten. Sie sind mit deutschen, englischen und spanischen YouTube-Untertiteln versehen.

Nach dem Besuch

Nach dem Gedenkstättenbesuch kann ein Gespräch in der Klasse bzw. Gruppe helfen, persönliche Eindrücke zu verarbeiten und einzuordnen. Wenn Gedanken und Empfindungen ohne Leistungsdruck oder Bewertung geäußert werden können, entsteht Raum für weiterführende Fragen, denen im Unterricht nachgegangen werden kann. Zur Reflexion des Besuchs finden Sie im Folgenden einen methodischen Vorschlag.

Die Übung „Meine Eindrücke“ legt den Schwerpunkt auf den offenen Austausch der Schüler:innen über ihre Eindrücke nach einem Besuch. Planen Sie dafür etwa 30 bis 45 Minuten ein. Zur Vorbereitung werden am Smartboard oder als A4-Ausdruck an einer Wand/auf dem Boden Fotos von den Orten der Gedenkstätte platziert, die gemeinsam mit den Schüler:innen besichtigt wurden. Die Bilder dienen als visuelle Gedankenstütze für die Übung. Zusätzlich können Sie während des Besuchs entstandene eigene Fotos für den Gesprächseinstieg nutzen. 

Die Schüler:innen werden gebeten, aus ihrer Perspektive die folgende Frage zu beantworten: 

„Was bleibt mir vom Rundgang besonders in Erinnerung?“ 

In ihren Antworten können die Schüler:innen direkten Bezug auf besichtigte Orte nehmen, müssen dies aber nicht. Die Antworten werden auf Karten notiert. In einer abschließenden Runde stellt jede:r die Karte vor. Um den Druck abzubauen, dass jede:r vor der ganzen Gruppe etwas sagen muss, können die Ergebnisse alternativ auch in Gesprächen mit rotierenden Partner:innen ausgetauscht, in Zweierpaaren besprochen oder durch einzelne Wortmeldungen zusammengetragen werden.

Download der Übung „Meine Eindrücke“ inkl. Fotos (ca. 33 MB)