Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Besuch bei Chabad Lubawitsch

In Zeiten eines immer offener hervortretenden Antisemitismus ist es dem Förderverein der Gedenkstätte Sachsenhausen ein Bedürfnis, seine Solidarität mit jüdischem Leben zu bekunden.

Der Vorstand und weitere Mitglieder besuchten deshalb am 10. Januar 2024 eine der am schnellsten wachsenden jüdischen Gemeinden, die orthodoxe Gemeinde Chabad Lubawitsch in Berlin-Wilmersdorf. Dabei trafen wir mit dem Vorsitzenden der Gemeinde, Rabbiner Yehuda Teichtal, zusammen. Er empfing uns sehr herzlich in der noch jungen Synagoge. Für die wachsende Gemeinde werde allerdings bald eine größere nötig sein.

Der Rabbi zeigte uns die Thorarollen, erklärte uns deren Bedeutung und gab einen Überblick über die religiösen Traditionen seiner Gemeinde. Das Wort „Chabad“ sei ein hebräisches Akronym für drei intellektuelle Fähigkeiten: Chochma (Weisheit) – Bina (Verstehen) und Da‘at (Wissen).

Der „Jüdische Campus“ umfasst Kunstateliers sowie Musikstudios und, was am wichtigsten ist, eine Kita, eine Grundschule und ein Gymnasium. Die religiöse Ausrichtung der Gemeinde ist orthodox, wurzelnd im Chassidismus. Gleichzeitig ist der Campus aber auch ausdrücklich offen für Menschen mit anderer Weltanschauung. So werden in der Kita auch Flüchtlingskinder ohne jüdische Wurzeln betreut.

Rabbiner Teichtal zeigte Interesse an der Arbeit des Fördervereins und drückte seine Wertschätzung für unser Engagement aus. Beide Seiten waren sich darin einig, dass den gefährlichen Bestrebungen der sogenannten „AfD“ entgegengetreten werden muss. Dem Rabbiner war es aber auch wichtig, zu vermitteln, dass er das weitere Gedeihen jüdischen Lebens in Berlin hoffnungsvoll sieht.

Wir sind dankbar für den lebendigen Gedankenaustausch mit Rabbi Teichtal und wünschen ihm und seiner Gemeinde sowie auch allen anderen Strömungen jüdischen Lebens, dass sie blühen mögen.

Bernward Dörner