Am 20. Juni 2024 lud der Förderverein zu einer digitalen Veranstaltung mit dem Titel "Verleugnete Opfer im KZ Sachsenhausen ein.
Im Jahr 1938 wurden über 6.000 Männer im Rahmen der ‚Aktion Arbeitsscheu Reich‘ ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Gekennzeichnet wurden sie unter der neugeschaffenen Häftlingskategorie der ‚Asozialen‘. Ihre Haftbedingungen waren so schlecht, dass die meisten von ihnen starben.
Die Überlebenden litten in den Folgejahren nicht nur an den Folgen der Haftbedingungen, sondern auch unter Stigmatisierung und Marginalisierung. Der Bundestag erkannte sie erst 2020 als NS-Verfolgte an und stellte fest: Niemand wurde zu Recht in einem Konzentrationslager inhaftiert, gequält und ermordet.
In der Erinnerungskultur spielten und spielt diese Häftlingsgruppe kaum eine Rolle. Der Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen will mit dieser Veranstaltung einen Beitrag dazu leisten, dass sich dies ändert.
Die Veranstaltung kann über folgenden Link angeschaut werden:
https://youtu.be/glk_KOCdu7o?si=iGEuwvrLPZLmWaCs
Programm
Die Situation der Träger des schwarzen Winkels im KZ Sachsenhausen
Dr. Astrid Ley, stellv. Leiterin der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen
Angehörige von Inhaftierten
Mascha Krink, Angehörige eines Häftlings aus Sachsenhausen
Der Kampf um Anerkennung
Prof. Frank Nonnenmacher: Vorstand von Vevon e.V. (Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus)
Das Gespenst des „Arbeitsscheuen” im Recht der Existenzsicherung von 1945 bis in die Gegenwart
Roland Rosenow: Katholische Hochschule Freiburg
Moderation: Dr. Katrin Grüber, Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen