Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Presseinformationen

22/2022: Die Gedenkstätte Sachsenhausen erinnert an die Befreiung der KZ-Häftlinge vor 77 Jahren

24. April 2022

Nr.: 22/2022

Mit zahlreichen Veranstaltungen erinnern die Gedenkstätte Sachsenhausen und das Internationale Sachsenhausen Komitee vom 27. April bis 2. Mai 2022 an die Befreiung der KZ-Häftlinge vor 77 Jahren. Bei der zentralen Gedenkveranstaltung am Sonntag, 1. Mai 2022, um 15.30 Uhr werden Ministerpräsident Dietmar Woidke, der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und der israelische Sachsenhausen-Überlebende Richard Fagot zu den Anwesenden sprechen. Neben ihm werden auch die Sachsenhausen-Überlebenden Bogdan Bartnikowski (Polen), Edward Farber, Emil Farkas, Pola Oren (Israel) und Alfons Studzinski (Deutschland) an den Veranstaltungen teilnehmen.

Ab 14.00 Uhr werden bei zahlreichen dezentralen Gedenkveranstaltungen für verschiedene Opfergruppen u. a. Gedenkzeichen für den 1940 im KZ Sachsenhausen ermordeten polnischen General Bolesław Roja und für die italienischen Opfer des KZ Sachsenhausen eingeweiht.

Am Vormittag um 11.00 Uhr findet die Verleihung des Franz-Bobzien-Preises statt. Mit der Auszeichnung würdigen die Stadt Oranienburg und die Gedenkstätte Projekte in Berlin und Brandenburg, die in besonderem Maße zeithistorische Bildung mit der Förderung von Demokratie, Toleranz und Vielfalt verbinden.

Am Samstag, 30. April 2022, lädt die Gedenkstätte interessierte Besucherinnen und Besucher um 11.00, 14.00 und 16.00 Uhr zu moderierten Zeitzeugengesprächen mit den Sachsenhausen-Überlebenden Bogdan Bartnikowski, Edward Farber und Emil Farkas ein. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung unter hager@gedenkstaette-sachsenhausen.de erforderlich.

Ab dem 29. April ist in der ehemaligen Häftlingswäscherei die Werkstattausstellung „Lichtpunkt im Dunkeln“ zu sehen. Gezeigt werden Objekte und Dokumente aus den Sammlungen der Gedenkstätte zum Thema „freie Zeit“ im Alltag des Konzentrationslagers, die nach verschiedenen Gesichtspunkten befragt werden. Postverkehr, Rauchen Musik und Sportwettkämpfe werden in der Ausstellung thematisiert.

Am 27. April wird um 19.00 Uhr in einer Online-Veranstaltung die neue Internetseite voices-of-the-next-generations.org  vorgestellt.Auf der Seite teilen Nachkommen ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen ihre Erfahrungen mit der eigenen Familiengeschichte und stellen ihre Perspektiven auf die Erinnerung zur Diskussion (Anmeldung erbeten unter nextgeneration@gedenkstaette-sachsenhausen.de).

Bereits am Freitag, 29. April 2022, wird um 15.00 Uhr in der Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald mit einer Gedenkveranstaltung an die Befreiung der KZ-Häftlinge erinnert. Nach Begrüßungen durch Gedenkstättenleiterin Carmen Lange und Stiftungsdirektor Axel Drecoll sprechen Steffen Freiberg, Staatssekretär für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, Mireille Cadiou von der Amicale française und Andreas Meyer vom Internationalen Sachsenhausen Komitee zu den Gästen.

Den Abschluss des Programms bildet am Montag, 2. Mai 2022, um 10.00 Uhr eine Gedenkveranstaltung am ehemaligen KZ-Außenlager Klinkerwerk in Oranienburg mit Ansprachen von Astrid Ley (stellv. Leiterin der Gedenkstätte Sachsenhausen), Dik de Boef (Generalsekretär des Internationalen Sachsenhausen Komitees) und Ursula Nonnemacher (Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg).

Hintergrund:
Am 22./23. April 1945 erreichten sowjetische und polnische Soldaten das unmittelbar zuvor von der SS geräumte KZ Sachsenhausen, in dem zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert waren. Mindestens 55.000 von ihnen starben an den unmenschlichen Haftbedingungen oder wurden Opfer von Mordaktionen der SS. Die Befreier fanden im Lager rund 3.000 kranke Häftlinge vor. Mehr als 30.000 Häftlinge befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf einem Todesmarsch weiterhin in der Gewalt der SS, die in dieser Schlussphase nochmals mit besonderer Brutalität Häftlinge ermordete. Mehr als 16.000 Häftlinge mussten sich für einige Tage unter freiem Himmel in einem provisorischen Lager im Belower Wald bei Wittstock aufhalten. Die letzten Überlebenden wurden in den ersten Maitagen befreit.

Das vollständige Programm finden Sie HIER.

 

Information: www.sachsenhausen-sbg.de

 

Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
16515 Oranienburg | Heinrich-Grüber-Platz | T +49 3301 810920 | F +49 3301 810926
seferens@stiftung-bg.de | www.stiftung-sbg.de


Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

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