Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Digitale Veranstaltung: Verleugnete Opfer im KZ Sachsenhausen
20. Juni 2024 – 18:00 bis 20:00 Uhr
Der Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen lädt ein zu einer digitalen Veranstaltung mit dem Titel "Verleugnete Opfer im KZ Sachsenhausen".
Im Jahr 1938 wurden über 6.000 Männer im Rahmen der ‚Aktion Arbeitsscheu Reich‘ ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Gekennzeichnet wurden sie unter der neugeschaffenen Häftlingskategorie der ‚Asozialen‘. Ihre Haftbedingungen waren so schlecht, dass die meisten von ihnen starben.
Die Überlebenden litten in den Folgejahren nicht nur an den Folgen der Haftbedingungen, sondern auch unter Stigmatisierung und Marginalisierung. Der Bundestag erkannte sie erst 2020 als NS-Verfolgte an und stellte fest: Niemand wurde zu Recht in einem Konzentrationslager inhaftiert, gequält und ermordet.
In der Erinnerungskultur spielten und spielt diese Häftlingsgruppe kaum eine Rolle. Der Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen will mit dieser Veranstaltung einen Beitrag dazu leisten, dass sich dies ändert.
Es werden insbesondere folgende Fragen auf der Veranstaltung behandelt:
• Wie waren die Haftbedingungen im KZ-Sachsenhausen?
• Wie war die Stellung dieser Häftlingsgruppe in der Häftlingsgesellschaft?
• Wie gehen Angehörige von Häftlingen mit der Erkenntnis und dem Wissen um das Leid und die Stigmatisierung um?
• Was bedeutet es für sie?
• Warum hat es so lange gedauert, bis der Bundestag die Häftlingsgruppe als NS-Verfolgte anerkannt hat?
• Wo gibt es heute Handlungsbedarf?
• Welche Stellung in der Gesellschaft haben heute Menschen, die nicht arbeiten?
Ablauf
• Die Situation der Träger des schwarzen Winkels im KZ Sachsenhausen, Dr. Astrid Ley, stellv. Leiterin der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen
• Angehörige von Inhaftierten - Gespräch mit Mascha Krink, Angehörige eines Häftlings aus Sachsenhausen
• Der Kampf um Anerkennung, Prof. Frank Nonnenmacher: Vorstand von Vevon e.V. (Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus)
• Das Gespenst des „Arbeitsscheuen” im Recht der Existenzsicherung von 1945 bis in die Gegenwart - Roland Rosenow: Katholische Hochschule Freiburg
Moderation: Dr. Katrin Grüber, Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen
Anmeldung: Bitte melden Sie sich bis zum 18.06.24 über folgende E-Mail-Adresse an: grueberapateseode