Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

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Tagung: Gedenken und Konflikt: Erinnerung an Gewalt und Diktaturen in Deutschland und Europa

16. Juni bis 17. Juni 2025

Es gibt nur wenige auf dem weiten Feld der Erinnerungskultur, die dort so intensiv und fruchtbar gewirkt haben wie der Historiker Bernd Faulenbach. Der 1943 geborene Professor an der Ruhr-Universität Bochum war als engagierter Sozialdemokrat bis 2018 Vorsitzender der Historischen Kommission beim SPD-Vorstand. Neben seinem breiten wissenschaftlichen Oeuvre prägte vor allem sein Engagement in mehreren Enquete-Kommissionen des Bundestages sowie in verschiedenen Stiftungen, Museen und Gedenkstätten die deutsche Geschichtskultur. Die „Faulenbach-Formel“ ist bis heute Ausweis seiner Bemühungen um den Ausgleich zwischen der Aufarbeitung unterschiedlicher Gewaltkontexte und um eine Annäherung der unterschiedlichen Opfergruppen. „Die NS-Verbrechen dürfen durch die Auseinandersetzung mit dem Stalinismus nicht relativiert und die stalinistischen Verbrechen durch den Hinweis auf nationalsozialistische Verbrechen nicht bagatellisiert werden“, so die einprägsame Formulierung, die sich erstmals 1992 in den Empfehlungen einer Expertenkommission zur Neukonzeption der brandenburgischen Gedenkstätten findet, die Faulenbach als deren Vorsitzender verfasst hat. Der Rückgriff auf die Faulenbach-Formel dient bis heute dazu, das schwierige Verhältnis der Vergangenheiten vor und nach 1945 auszubalancieren. 

Anlässlich des Todestages von Bernd Faulenbach fragt eine Tagung nach den aktuellen Herausforderungen der Gedenk- und Geschichtskultur. Auf welchen Feldern werden Diskussionen besonders kontrovers geführt, was sind die unterschiedlichen Standpunkte, auf welchen konzeptionellen Überlegungen beruhen sie und wie können sie in eine selbstreflexive Geschichtskultur integriert werden?

Am Beispiel von drei Themenfeldern wollen wir diese Fragestellungen diskutieren und auf die Möglichkeit der Anwendung und Weiterentwicklung der Arbeiten Bernd Faulenbachs hin befragen:

Erstens wollen wir in deutsch-deutscher Perspektive das schwierige Wechselverhältnis von NS-Verbrechen und alliierter Besatzung an Orten zweifacher Gewaltgeschichte und die jeweiligen symbolischen Umgangsformen in den Blick nehmen. 

Zweitens wollen wir in europäischer Perspektive und vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Kriegserfahrungen über den 23. August als Europäischer Tag des Gedenkens an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus diskutieren.

Schließlich drittens wollen wir nach den Herausforderungen fragen, die eine Integration kolonialistischer Gewaltgeschichte in die deutsche Geschichtskultur mit sich bringt.

Wir bitten um Anmeldung unter ritzow.extern(at)stiftung-bg.de

Das Programm der Tagung und alle Informationen finden Sie hier.

 

 

 

Veranstaltungsort

Vertretung des Landes Brandenburgs beim Bund 

In den Ministergärten 3, 10117 Berlin

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