Die Wanderausstellung der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen stellt die Schicksale von 16 Gewerkschaftsmitgliedern in den Mittelpunkt, die das harte Schicksal einer KZ-Haft erdulden mussten und zum Teil nicht überlebten. Viele der in Konzentrationslagern inhaftierten Gewerkschafter schlossen sich bereits wenige Monate nach der Machtergreifung Widerstandsgruppen an. Während die einen in gewerkschaftlichen Widerstandsgruppen mitarbeiteten, engagierten sich zahlreiche andere Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen insbesondere in sozialdemokratischen und kommunistischen Widerstandsgruppen. Der Umfang gewerkschaftlichen Widerstandes wird bis heute selbst in Gewerkschaftskreisen deutlich unterschätzt.
Seit mehreren Jahren bemüht sich die Gedenkstätte Sachsenhausen darum, die Erinnerung und das Gedenken an die zahlreichen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter zu stärken, die von den Nationalsozialisten verfolgt und in Konzentrationslager verschleppt wurden. Nach der Einweihung eines Mahnmals 2008 für alle gefolterten und ermordeten Gewerkschafter und weiterer Erinnerungszeichen für einzelne Opfer in der Gedenkstätte Sachsenhausen haben stellt die Wanderausstellung einen weiteren Schritt dar, damit diese vielen tausend mutigen Menschen, die sich dem Terror und der Propaganda nicht beugten, in Erinnerung bleiben.
Studentinnen und Studenten des Otto-Suhr-Instituts der Freien Universität Berlin haben die Biografien in einem von Prof. Dr. Siegfried Mielke, FU Berlin, und Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, geleiteten Projektseminar recherchiert und erarbeitet. Die 2011 erstmals im DGB-Haus in Berlin gezeigte Ausstellung wurde inzwischen in zahlreichen Gewerkschaftshäusern in der ganzen Bundesrepublik gezeigt. Ergänzend zu der Sonderausstellung wird ein Begleitband publiziert, der das Schicksal von 34 Gewerkschaftern nachzeichnet. Die Sonderausstellung und der Begleitband verstehen sich als Beitrag zur gewerkschaftlichen Erinnerungskultur.
Ausstellung und Begleitband wurden von der Hans-Böckler-Stiftung finanziert.