Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

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Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

80. Jahrestag der Ermordung von 250 jüdischen Männern im KZ Sachsenhausen

30. Mai 2022

Vor 80 Jahren, am 28. und 29. Mai 1942, wurden im KZ Sachsenhausen 250 jüdische Männer von der SS erschossen. Dabei handelte es sich um eine „Vergeltungsaktion“ der Nationalsozialisten für den Brandanschlag auf die antisowjetische Propaganda-Ausstellung „Das Sowjetparadies“ im Berliner Lustgarten, den zwei kommunistische Widerstandsgruppen am 18. Mai 1942 verübt hatten. Unter den schon bald danach von der Gestapo Verhafteten befanden sich mehrere Personen jüdischer Herkunft.

Als Vergeltung ordnete der Reichsführer SS Heinrich Himmler die Erschießung „jüdischer Geiseln“ an. Unter den 250 jüdischen Männern, die daraufhin im KZ Sachsenhausen erschossen wurden, befanden sich 96 Häftlinge des KZ Sachsenhausen. Die anderen 154 Opfer wurden aus einer Gruppe von rund 500 Berliner Juden ausgewählt, die die Gestapo am 27. Mai 1942 in Reaktion auf den Brandanschlag als „Geiseln“ verhaftet hatte.

Die Erschießung der 250 „jüdischen Geisen“ am 28. und 29. Mai 1942 war eine der größten Massenmordaktionen im KZ Sachsenhausen. Sie waren die ersten Opfer, die die Lager-SS in der neu errichteten „Station Z“ ermordete, wo die Vernichtungsanlagen und die Krematorien in einem Gebäude zusammengefasst wurden. Gemeinsam mit zahlreichen Mithäftlingen beobachtete Emil Büge, wie die selektierten jüdischen Häftlinge die Beine ihrer Henker umklammerten und mit brutaler Gewalt in das Fahrzeug gezwungen wurden, das sie zur „Station Z“ brachte. Die städtischen Standesbeamten schrieben 250 Sterbeurkunden mit der Todesursache “Auf Befehl erschossen“.


Kurzfilm der „Ständigen Konferenz“ zum Massenmord an jüdischen Männern im KZ Sachsenhausen

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