Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

"Wenn das Grauen im Kitsch versinkt. Welche Erinnerung braucht Europa?" - Sachsenhausen Lecture mit Robert Traba

Nach der erfolgreichen Tagung "Erinnerungsarbeit im 21. Jahrhundert: Herausforderungen und Kontroversen" im Juni 2018 lud der Förderverein der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen e.V. am 15. November 2019 erneut in die Landesvertretung Brandenburgs in den Minsitergärten nach Berlin ein, um die mittlerweile vierte Sachsenhausen Lecture abzuhalten.
Prof. Dr. Robert Traba, von 2006 bis 2018 Gründungsdirektor des Berliner Zentrums für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften, hielt einen Vortrag unter dem Titel "Wenn das Grauen im Kitsch versinkt. Welche Erinnerung braucht Europa?" und mit diesem aufhorchend machenden Titel füllten mehr als 90 Gäste den Saal der Landesvertretung.

Wie gedenkt man angesichts der Banalisierung des Bösen? Robert Traba fürchtete die Verkitschung des Grauens, auch infolge des Schwindens der Generation der Opfer und Zeugen und plädierte für eine neue Narration. Er betrachtete die Situation dabei aus deutsch-polnischer, europäischer, aber auch persönlicher Perspektive.
Die anschließende Diskussion, moderiert vom Vereinsvorsitzenden Prof. Dr. Jürgen Kocka, wurde, nicht nur wegen des einladenden Titels, sehr lebhaft geführt. Die Frage nach Nationalisierung des Gedenkens kam ebenso auf wie die Sprache der Bodenrelikte.

Wie die Beiträge der vorhergendenden Sachsenhausen Lectures wird auch dieser demnächst in Druckform erscheinen und beim Förderverein erhältlich sein.

 

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